Heute möchte ich Euch die Wildblumen zeigen, die mir auf meiner Wanderung durch das Mühltal aufgefallen sind.
Als erstes kamen wir an einer Viehweide vorbei. Obwohl sie in direkter Nähe der Ortschaft war, gab es keine grasenden Kühe mehr zu sehen. Der Grund dafür sind die Herbstzeitlosen, die bereits über die ganze Weide verstreut blühen, sie sind für Pansen, Netz- Blätter- und Labmagen der Kühe hochgiftig.
Ein Großteil des Geländes, das wir durchwanderten war halbschattig und relativ feucht. Trockene Standorte fanden wir wenige, sonnige gab es in Höhe der offenen Viehweiden.
Eine stattliche Pflanze ist der Klebrige Salbei (Salvia glutinosa), Kalkboden ist zum Gedeihen unerläßlich.
Und immer wieder Wasser, Steine und Moos, einfach schön, diese Begleitung, die uns plätschernd Gesellschaft leistete.
Das aus dem Himalaja stammende Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera) vermittelt an immer mehr und immer größeren Stellen den Eindruck, als wollte es wie Hannibal mit seinen Elefanten, alles niederwalzen und die Alpen überqueren. Es ist für die einheimische Flora eine tückische Gefahr, dabei ist die Pflanze hübsch anzusehen.
Der Wasserdost (Eupatorium cannabinum L) ist trotz seiner 1.50 m eine unauffällige, angenehme Pflanze.
Selbst in den steilsten Kalk-Felsen keimten noch Bergahorn, Buchen und andere Bäume, die teilweise stattliche Größen erreichten.
Die nesselblättrige Glockenblume (Campanula trachelium) kultiviere ich auch in meinem Garten. Hier am natürlichen Standort wuchs sie am Waldrand.
In den Feuchtwiesen fanden wir relativ viel Blut-Weiderich (Lythrum salicária L.), ich mag ihn sehr und habe verschiedene Kultur-Sorten im Garten.
Sobald das Gelände sich weitete hatten wir einen wunderschönen Blick auf die Berge. Die Kühe schienen sich mehr für uns als für die Aussicht zu interessieren.
Die Bach-Minze (Mentha aquática L.) liebt feuchten Boden und ist an den aufgereihten Schein-Quirlen erkennbar.
Das Wald-Habichtskraut (Hierácium silváticum L.) blüht noch bis weit in den September hinein, am liebsten mag es den Übergang Wegrand - Waldkante.Selbstverständlich habe ich das Rührmichnichtan (Impátiens nóli-tángere L.) nur fotografiert. Ich fand es im Buchen-Schlucht-Wald.
Von diesem Doldengewächs habe ich versäumt, den Habitus und die Blätter zu fotografieren, deshalb konnte ich es nicht mehr bestimmen.
Großes Fragezeichen? Ich habe dieses dreifarbige Geschöpf noch nie blühen sehen und weiß leider den Namen auch nicht.
Die Spätblühende Goldrute (Solidágo gigantéa) ist jetzt eine begehrte Bienenweide. Am Rande von Auwäldern und im Ufergebüsch fühlt sie sich wohl.
Das einjährige Berufskraut (Erigeron annuus) ist ein ganz entzückender Korbblütler, den ich auch in meinem Garten angesiedelt habe.
Das Salomonssiegel (Polygonatum odoratum Mill.) trägt schon seine dreifächerigen, blauschwarzen Früchte.
11 Kommentare:
Ich sehe gerade dein post verhilft mir zu einem Namen, den ich in meinem gestrigen nicht schreiben konnte. Wasserdost. Ich habe am Sonntag einen ähnlichen Gang durch die Natur gemacht wie du, allerdings viel kürzer. Ich vergesse auch oft vor lauter "nur-mich-auf-die-Blüten-konzentrieren" die Blätter und die ganze Pflanze zu fotografieren, was doch nötig ist zur Bestimmung einer unbekannten Schönheit. Mir kommt es vor, als würden zur aktuellen Jahreszeit noch sehr viele Wildpflanzen blühen. Das ist mir noch nie so aufgefallen. Ob das wohl damit zu tun hat, dass man durch das Lesen in den diversen blogs irgendwie noch aufmerksamer geworden ist?
Liebe Grüsse, Barbara
Haben wollen: Augentrost und die weiße Dolde ohne Bestimmung, dafür gebe ich gern das drüsige Sprinkkraut her. Irgendwann war es mal im Nachbars-Garten angekommen und verteilt sich nun regelmäßig auf drei Grundstücken. Den Wasserdost finde ich auch nicht so harmlos, aber schön! Nur ich sollte möglichst schnell nach der Blüte die Saatstände entfernen, denn er besiedelt schnell jede Steinfuge in der Einfahrt.
Der hellgelbe Salbei könnte mir auch gefallen - wenn es eine gelbe Ecke im Garten gäbe. Und Scabiosen und Glockenblumen finden wir ja eh' schön. Aber leider haben auch Wildblumen so ihre Vorstellungen und Ansprüche an Standorte...
Darum erfreue ich mich ersteinmal an Deinen Bildern.
Danke für diesen frühen Wildblumenspaziergang.
Liebe Grüße Silke
Morgen liebe Wurzerl, da würde ich mich jetzt auch sehr gerne aufhlten...den ganzen Stress um einen rum vergessen und einfach die Seele baumeln lassen. Mal wieder sehr schöne Bilder...wirken sehr entspannend und beruhigend. Mehr davon! ;o)
Wünsche Dir einen tollen Tag,
liebe Brüße, Britta
Dein dreifarbiges Geschöpf könnte ein Bunter Hohlzahn (Galeopsis speciosa) sein.
Schön, dass du dir für's Fotografieren der Blüten auch Zeit genommen hast. Wenn ich deine Bilder so ansehe, möchte ich sofort den Rucksack packen und losmarschieren! (Obwohl, heute hat's nur 10 Grad, brrr...)
Liebe Grüße, Margit
Du kennst dich aber mit den Wildblumen sehr gut aus. Ich hab da meine Schwierigkeiten und wäre ohne Bestimmungsbuch wahrscheinlich aufgeschmissen
Das ist ein sehr schöner Post. Ich hatte aber mehr die Augen auf den Berg- und Landschaftsfotos als auf den Pflanzen.
LG Margrit
Hallo Wurzerl,
wieder wunderschön ... könnte die
eine gelbe nicht das Johanniskraut sein?
Hoffe deiner Schulter geht es wieder gut!
Wünsche dir noch einen schönen Abend
liebe Grüße Helen
Oh wunderschöne Bilder, mir geht´s wie einigen anderen. Man möchte alles stehen und liegen lassen und mitwandern! Vor allem bei der artenreichen Flora in Deiner Umgebung! Schöne Fotos hast Du gemacht. Der klebrige Salbei wächst bei mir im Garten, er liebt meinen kalkhaltigen Gartenboden und macht sich wohl deshalb ganz schön breit.
Bei der Distel tippe ich auf Kohldistel, lässt sich aber bei der Perspektive nicht sicher sagen.
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