Dienstag, 31. Juli 2007

Bunte Blätter - schon Herbst im Juli ?







Blätter sind grün! Und mal ehrlich, wenn wir eines malen sollen, wie sieht es aus? Oval bis leicht herzförmig, das klassische Schnittmuster eben!

Gestern habe ich eine Runde durch meinen Garten gedreht. Nein, um die Blattschmuckstauden, wie Hostas, habe ich einen großen Bogen gemacht, die sind fast konkurrenzlos. Ich habe auch Bäume, Sträucher und Gräser ignoriert.
Einfach nur bei einigen Stauden habe ich angehalten und die Kamera gezückt.

Das Ergebnis ist oben zu sehen. Die Reihe könnte beliebig fortgesetzt werden, was Grüntöne oder Formvarianten betrifft. Leider sind diese Blatt-Schönheiten meist unter den betörenderen Blüten der Pflanzen in die zweite Reihe verbannt worden. Wenn wir dann noch den lockenden Duft einer Blüte in die Nase bekommen, versäumen wir es oft, den Blick nach unten in die "Blatt-Etage" zu richten.

Es ist halt genauso, wie im "richtigen" Leben. Vielleicht sollten wir auch da öfter mal in die zweite Reihe schauen. Wie man sieht, lohnt es sich doch, oder?!

Montag, 30. Juli 2007

Wieso heißt er nun eigentlich Wurzerl's Garten?







<
Darum!!! Für Hauswurzen, die vor allem aus den Gebirgen Europas und Asiens stammen, habe ich nämlich eine Schwäche. Die Gattung Sempervivum hat ungefähr 40 Arten, deren Rosetten richtige Teppiche weben können, die sich im Alpinum an die Steine anschmiegen.

Zwar sterben die Rosetten nach der Blüte ab, nicht jedoch ohne vorher mit Kindel-Rosetten für Nachwuchs gesorgt zu haben. Auch die sternförmigen Blüten sind attraktiv. Sie können weiß, rosa, rot, gelb oder purpurfarben sein.

Die meisten Hauswurzen habe ich in den Steingarten integriert. Wenn ich allerdings eine relativ weichbehaarte Art erwische, dann kommt sie in den Topf und darf den Winter vor Nässe geschützt unter dem Terrassendach verbringen.

Für besonders attraktive Arten wird künftig der neue Sandstein-Trog als Heimstatt dienen.

Sonntag, 29. Juli 2007

Ein Blumenstrauß und ein Danke für...

Andrea, die mir vor 1 Monat so geduldig geholfen hat, diesen Garten-Blog einzurichten!

für alle Blogger, die mich seitdem mit ihren Kommentaren begleitet haben!

für alle meine Freunde und Familie, die immer wieder mal vorbeischauen.
für alle, die zufällig auf meine Seiten stoßen und daran Gefallen finden.

Nun ist mein Blog erst 1 Monat im Netz und ich habe unheimlich viel Spaß an diesem Garten-Tagebuch gefunden. Es ist nicht nur das geistige Verarbeiten von Situationen, die sich rund um den Garten drehen. Da ist auch ein Austausch mit Gleichgesinnten entstanden, der mir große Freude bereitet. Egal, ob Kanada, Schweden, Hamburg, Berlin, Rheinland oder Bayern, es macht einen Heidenspaß zu sehen, wie Andere mit diesem Thema umgehen, wo ihre Schwerpunkte liegen, was für andere Interessen noch mit hineinspielen. Ich habe festgestellt, Garten-Narren, und das sind wir irgendwie ja alle, interessieren sich auch für andere Menschen und das macht so einen Garten-Blog erst richtig spannend, denn so unterschiedlich wie unsere Gärten sind wir auch selber ! Ich wünsche allen einen schönen Sonntag.



Samstag, 28. Juli 2007

Schlechte Tage - Gute Tage

Schlechte Tage mit Mauzi sind, wenn er mir seine Liebe damit zeigt, daß er mir eine Riesenratte auf den Schlafzimmer-Teppich legt. Gute Tage mit meinem Kater sind die meisten, wenn er auf seinem Ausguck im Garten thront, oder sich schnurrend neben meinen Computer zusammenringelt und mich anblinzelt.
Vorgestern war ein allgemein schlechter Tag, erst eine kaputte Espressomaschine, dann hat mein Kater meinen Lieblingsübertopf eliminiert, schließlich fand ich noch eine Mail vor, daß meine im Herbst geplante Madeira-Gartenreise abgesagt wurde. Ich bin ja ein hoffnungsloser Optimist, also habe ich aus einem schlechten, einen nächsten guten Tag gemacht. Die Espressomaschine wurde in Reparatur gebracht, dabei fuhr ich an einer "Garten-Ausstellung" vorbei, nein, ich fuhr natürlich nicht vorbei, ich ging hinein.

Und fand, was ich lange gesucht und erträumt hatte, einen wunderschönen, alten Sandstein-Trog mit phantastischen Moosen und Flechten bewachsen, für meine Wurzen. Nachdem ich mit dem Verkäufer handelseinig war, meinte er beflissen: "Natürlich werden wir den Trog noch säubern vor dem Liefern und dieses Mooszeugs entfernen". Ich dachte, mich trifft der Schlag. "Nein," sagte ich, "bloß nicht, das wäre ja ein schlimmeres Sakrileg, als die Putzfrau, die damals das Kunstwerk (einen Fettfleck) von Joseph Beuys in der Museumsecke aufgewischt hatte." Ich weiß nicht, ob er mich inhaltlich verstand, immerhin kapierte er, daß ich ihm den Kopf abreiße, wenn eine Flechte fehlen würde.

Dann habe ich noch etwas entdeckt. Wahrscheinlich brauchte meine Seele noch eine Zugabe, um aus dem schlechten einen guten Tag zu machen. Jedenfalls kam auch noch das "Paradies"-Tor mit auf die Lieferliste. Gefällt es Euch?
Wie Ihr seht hat es geklappt, alles wurde heute pünktlich geliefert. Ich freue mich so, schaut nur die schönen Flechten und Moose. Dieser Trog erzählt mir soviel von seiner Vergangenheit. Und er hat mir gesagt, daß er froh ist, hier nur die eine Aufgabe zu haben, nämlich sich bewundern zu lassen.
Ich bin völlig vernarrt in mein neues Rosteisen-Tor. Ja, in meinem Kopf sehe ich schon die Eden-Rose mit einer pinkfarbigen, glockenblütigen Clematis und auf der anderen Seite einer weißen, gefüllten Clematis, die dann wohl eine pinkfarbige Rose zugeteilt bekommt wachsen und blühen. Wenn das ganze einen Rahmen braucht, dürfen sich noch Lavendel dazugesellen. Der endgültige Platz für meinen Eintritt in's Paradies habe ich noch nicht festgelegt, sonnig muß er auf jeden Fall sein.

Freitag, 27. Juli 2007

Sternstunden mit Sterndolden

Astrantia major, Geranium
Astrantia major mit Rosa "Henri Matisse"
Astrantia major mit Schlafmohn


Ja, ich geb es zu, für die Sterndolde habe ich ein Schwäche, nicht nur für die weiße, ich liebe auch die weinrote, die rosafarbene oder die Art mit den schönen panaschierten Blättern. Die weiße Art erinnert mich immer an Schleierkraut, es paßt zu allem. Egal ob Rose, Mohn oder Geranium, die Astrantia macht das Blumenbukett im Beet perfekt.

Da sie eine sehr lange Blütezeit aufweist, kann sie auch mit den unterschiedlichsten Stauden, mit Zwiebelblühern oder Rosen kombiniert werden.
Und betrachte ich so ein einzelnes Blütchen, wie charmant es mit dem Spitzenrändchen wirkt, da möchte ich am liebsten das Sterntaler-Kind sein, das seine Schürze weit aufmacht, um die zarten Geschöpfe behütend aufzufangen.

Donnerstag, 26. Juli 2007

Lichtakzente im Schatten

Keramik-Torso
Birkenholz-Stuhl
Saisonbepflanzung mit Euphorbia und Knollenbegonien



Zaun, Abgrenzung, Sichtschutz, das bedeutet logischerweise viel Grün, hohe Sträucher oder Bäume und somit jede Menge Schatten. Es ist natürlich einfach, so ein Problem mit einer Hecke zu händeln. Vor der gleichmäßigen grünen Wand läßt es sich verhältnismäßig einfach mit Pflanzen und Dekoration gestalten.

Da auf der anderen Seite des Zaunes eine kleine lockere Vogelhecke gepflanzt war, wollte ich auf meiner Seite nicht mit so einer starren Abgrenzung arbeiten. So legte ich ein Beet an, gemischt mit Bäumen, Sträuchern, Stauden und Zwiebelgewächsen. Ein bißchen Unruhe ist da hinten immer, jeder versucht sich seinen Platz zu erkämpfen und um das wenige Licht gibt es ein ziemliches Gerangel.

Ich habe viele helle Stauden im vorderen Bereich gepflanzt, damit eine optische Aufhellung stattfindet. Und das ganze Jahr thront der Keramik-Torso als Mittelpunkt im Peripherie-Beet. Mit ihm erinnert mich meine beste Freundin, die ihn mir gewerkt hat, an meinen letzten runden Geburtstag, an dem sie mir das feine Teil geschenkt hat. Danke Eva!

Neben der Hütte stehen zwei Keramikkübel, in denen sich weiße Euphorbia und weiße Knollenbegonien bis zum ersten Frost wohlfühlen. Ebenfalls weiß ist die Bepflanzung im Birkenstuhl, der das Schattenbeet optisch gegen den Bachhügel abgrenzt. Schleifenblumen blühen im vorderen Teil, hinten folgen im Sommer wieder weiße Begonien, die im tiefsten Schatten einfach unschlagbar sind.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Was so alles auf einer Terrasse Platz findet !

Ipomoea tricolor "Heavenly Blue", Erigeron annua

Topfgartenecke mit Sauerkrautfaß, darin Alchemilla, kleine Farne und Hymenocallis; Steingut-Topf mit Lampenputzergras, Keramiktöpfe mit Pelargonien, Kamelien, Amaryllis, Rispenhortensie und Bartfaden.

dunkle Pelargonienblüte

Hängetöpfe mit "Million Belle"-Petunien, Pelargonienhochstämmchen,

Petunien, Euphorbie

"Rosenelf" mit Adiantum(Farn), und dem schmückenden Drumherum.


Jetzt ist so der Zeitpunkt, wo ich dringend die Bremse beim Töpfeverteilen auf der Terrasse ziehen muß, einen Schlachtplan für die Sitzordnung muß ich bei mehr als 4 Personen sowieso erstellen. Aber mit einer guten Strategie hat vielleicht doch noch ein Topf Platz, oder zwei oder drei???
Ach, und für den kleinen Bruder vom Willi kriegen wir auch noch einen Stuhl hin.


Dienstag, 24. Juli 2007

Besucher-Ritzen

Antirrhinum

Es beginnt ganz unauffällig, ein kleiner Sämling, eine kleine Rosette, sie haben einen Spalt im Wegpflaster gefunden. Und genau so soll es sein. Ich mag es nicht, wenn ein Garten total "geschleckt" aussieht (da sehe ich schon immer ein imaginäres Schild der Hausverwaltung: "Betreten des Rasens verboten", wozu ist er dann da?).

Deshalb habe ich, als der Weg verlegt und die Terrasse gemacht wurde darauf bestanden, daß alles in Sand gelegt und Fixierungen nur an der Mähkante stattfinden sollten. Ich wollte keinen zubetonierten Garten. Deshalb gibt es eine Unmenge Besucher-Ritzen.

Eigentlich ist es jedes Jahr wieder spannend zu sehen, was alles wo aufgeht. Klar, es sind auch mal Löwenzahn oder Brennessel dazwischen, die sind auf dem Weg nicht willkommen. Aber wenn sich das Löwenmäulchen gerade da hinsetzt, wo es sich an die Tonkugel anschmiegen kann, die den Topfgarten abgrenzt, dann ist das doch wie ein I-Tüpfelchen. So perfekt hätte ich das gar nicht planen und pflanzen können.

Es entkrampft so ein bißchen das angestrengt Arrangierte, bringt Leichtigkeit und Natürlichkeit in den Garten. So freue ich mich jedes Jahr wieder, wenn Mohn, Nachtkerzen, Stockrosen, Nelken, Violas, Erigeron und viele andere meinen Garten spontan besuchen und sich für ein bis zwei Jahre eine Besucher-Ritze mieten.

Montag, 23. Juli 2007

Libellen, fliegende Edelsteine am Teich

Vierflecklibelle
Schlüpfende Mosaikjungfer
Laichende Grüne Mosaikjungfer
Männliche Plattbauchlibelle


Es ist nicht einfach, diese flinken Räuber im Foto festzuhalten. Da ich momentan nicht gerade die beste Kamera habe, sind die Bilder auch nicht besonders. Ich möchte Euch aber ein bißchen von diesen Flugkünstlern erzählen.

Als der Teich frisch angelegt war, besuchte uns ein Plattbauchlibellenpärchen. Plattbäuche sind die Pioniere unter den Libellen, also meist die ersten die einen Teich bevölkern. Nach und nach wurden es mehr Arten. Sie laichten ab und die ersten Larven tummelten sich im Wasser.

Die Entwicklung der Larven ist unterschiedlich, manche Arten schlüpfen nach Monaten, aber es kann auch 5 Jahre dauern, bis eine Libelle das Wasser verläßt. Danach dauert das Leben nur noch Wochen bis Monate, es dient jetzt hauptsächlich der Fortpflanzung.

Inzwischen hat sich ein regelmäßig wiederkehrender Rhythmus ergeben. Relativ früh im Jahr erscheinen die Arten der Schlanklibellen, zarte türkisschimmerne oder korallenfarbene Arten. Sie müssen den Teich im Juni der Familie der Segellibellen (Vierfleck, Plattbauch u.a.) überlassen. Diese weichen im Juli den stärksten Vertretern - den Edellibellen (z.B. Mosaikjungfern). So haben alle Gattungen die Chance, sich in Ruhe fortpflanzen zu können. Denn das Revierverhalten der Libellen ist sehr stark ausgeprägt.

Wenn im Juli die Mosaikjungfern in feuchtwarmen Morgenstunden schlüpfen und zwar direkt aus der Larve, (Libellen verpuppen sich nicht,) dann bin ich gerne am Teich. Sie kriechen an Hechtkraut, Binsen und Gauklerblumen nach oben, schaukeln an der auserwählten Stelle, ob auch kein Hindernis das Schlüpfen behindert.

Dann beginnt ein langer Prozess, in welchem sich die Libelle aus dem Thorax und später aus der Oberseite des Kopfes hervorschiebt. Langsam läßt sich der Vorderkörper nach hinten sinken, während er ganz aus der Libellenhaut gleitet. Nun folgt eine Ruhepause, die schon mal eine Stunde dauert. Dann plötzlich schwingt die Libelle ihren Körper nach oben, streift die Larvenhaut ab und streckt die Flügelstummel durch Einpumpen von Blutflüssigkeit. Ich weiß, jetzt dauert es nicht mehr lange und die Libelle tritt ihren Jungfernflug an.

Während die meisten Kleinlibellen sehr scheu, die Mittelgroßen eher gelassen sind, legen die Großlibellen oft ein ziemlich neugieriges Verhalten an den Tag. So nach dem Motto: "wenn Du mich beim Schlüpfen beobachtest, will ich auch wissen was Du machst," folgen sie mir schon mal bis in die Küche und in die Bibliothek, was mich stets sehr amüsiert.

Wenn der Libellensommer zu Ende geht, weiß ich, daß der Herbst naht. Deshalb freue ich mich täglich an den braunen, schwarzen, grünen, roten, blauen, türkis- und sandfarbenen kleinen Edelsteinen.

Sonntag, 22. Juli 2007

Sonntagsspaziergang durch die Juli-Blüten


Hemerocallis "Frans Hals"
Rose ?

Hemerocallis
Rudbeckia fulgida "Goldsturm"

Rosa "Henry Matisse"

Phlox paniculata
Antirrhinum majus


Stokesia

Cosmos bipinnatus
Ipomoea tricolor "Heavenly Blue", Erigeron annua
Kletterrose "Ramira"

Machen wir einen Sonntags-Spaziergang durch meinen Garten. Diese Blüten hat heute ein kompetenter Besucher gesehen, der Vorsitzende unseres hiesigen Gartenbauvereins. Er hat mich mit seinem Besuch überrascht.

Es gilt, bereits den "Tag der Offenen Gartentüre" für das Jahr 2009 anzudenken. Deshalb hat er meinen Garten inspiziert. Ein paar der Blüten, die er dabei gesehen hat, möchte ich Euch heute zeigen.