Freitag, 7. Juli 2017

HOCHFELLN - IMPRESSIONEN DER ALPENFLORA ANFANG JULI - MOUNTAIN 'S FLOWERS

Seit einem Jahr existiert in der GdS (Gesellschaft der Staudenfreunde) die Fachgruppe Aquilegia & Thalictrum, deren Leitung ich übernommen habe. Ende Juni hatten wir unser erstes Treffen am Chiemsee. Für den Sonntag war eine Wanderung auf dem Hochfelln geplant, mit evtl. teilweisem Abstieg. Leider war das Wetter so ungünstig, dass wir umdisponieren mussten. Um meiner Fachgruppe und allen Interessierten zu zeigen, was wir hätten sehen können, bin ich eine Woche später auf den Berg gefahren und habe die folgenden Fotos für Euch gemacht.


Der Hochfelln  ist ein Berg in den Chiemgauer Alpen und liegt mit 1674 m Höhe bei Bergen im Landkreis Traunstein. Eigentlich sollte man vom Gipfel einen schönen Fernblick auf den Großglockner und den Großvenediger haben. Nun ja, Ihr seht es ja... also konzentrierte ich mich gleich auf die vorhandene Flora. 


Adenostyles alliariae der filzige Alpendost grüßte schon von weitem.


 Silene vulgaris, das Taubenkropf-Leimkraut und Valeriana montana der Berg-Baldrian


Anthyllis vulneraria ssp alpestris, der echte Wundklee und  Centaurea montana L., die Bergflockenblume,


Anemone narcissiflora L.,  das Narzissenblütiges Windröschen


Carduus defloratus L., die Alpendistel ist auch beim Aufblühen sehr attraktiv.


Allium victorialis L., der Allermannsharnisch


Ich musste schon etwas grübeln, wem ich diese "Swarovski-Perücken" zuordnen könnte, aber ein Spätzünder verriet es mir dann, ich hatte Geum rivale, die Bachnelkenwurz entdeckt. 


Trollius europaeus L., die Trollblume


Traunsteinera globosa, die Rosa Kugelorchis zeige ich stellvertretend für die Orchideen.


Phyteuma spicatum, die Ährige Teufelskralle


Natürlich gab es auch eine Menge Insekten zu sehen. Fotografiert habe ich diesen Mohrenfalter, ich kannte ihn bisher nur aus Fachliteratur. Gerne hätte ich auch meine Erstbegegnung mit einem glänzenden kohlrabenschwarzen Alpensalamander (Salamandra atra) im Bild festgehalten, aber er verschwand zu schnell in seiner kühlen Höhle. 


Veronica urticifolia, der Nesselblättrige Ehrenpreis


Pimpinella major, die Große Bibernelle und Phyteuma hemisphaericum L., die Halbkugelige Teufelskralle


Geranium sylvaticum, der Wald-Storchschnabel


Ranunculus platanifolius, der Platanenblättrige Hahnenfuß


Lotus alpinus, der Alpen-Hornklee


Cirsium eriophorum L., die Wollige Kratzdistel


Phyteuma orbiculare, die Kugelige Teufelskralle


Natürlich gab es auf dem Gipfel-Rundweg auch Gehölze zu sehen. Neben Rosa pendulina der Alpen-Rose und Nadelgehölzen, oben vorwiegend Krüppelkiefern, fand sich auch der im Foto gezeigte  Rhododendron hirsutum L.,  die Bewimperte Alpenrose.


In Salix alpina, der Alpen-Weide, wollte sich wohl Aconitum lycoctonum L., der Hahnenfußblättrige Eisenhut, vor mir verstecken, ich fand ihn trotzdem - Ihr auch?


In den steinigeren, trockeneren Bereichen fand ich die nächstfolgenden Pflanzen, wie Alcinos alpinus, den Alpen-Steinquendel.


Androsace lactea, der Milchweiße Mannsschild


Asplenium viride, der grünstielige Streifenfarn


Campanula scheuchzeri Vill., Scheuchzers Glockenblume


Galium cespitosum, das Labkraut


Hieracium villosum, das Zottige Habichtskraut


Thymus praecox, der Langhaarige Thymian und  Phyteuma orbiculare, die Kugelige Teufelskralle, in der Mitte Lotus alpinus, der Alpen-Hornklee


Helianthemum nummularium (L.) Miller, das Gewöhnliche Sonnenröschen


Und dann war es endlich soweit, auf den letzten Metern des Gipfel-Rundweges, der mit 30 Minuten angegeben war - für den ich 2 1/2 Stunden brauchte - warum habt Ihr ja an den Fotos gesehen, endlich stand ich vor Aquilegia atrata, der dunklen Akelei. Da ich auf der Bergseite stand drehte sie mir einfach den Rücken zu. Macht nix, als Gruß an meine Fachgruppen- und Blogfreunde ist sie auch von hinten akzeptabel!


...und noch eine Überraschung, während ich die letzten Stunden mit der Nase hauptsächlich am Boden zugange war, hatten die Gewitterwolken vom Vormittag (siehe oben 1. Bild) aufgerissen und bescherten mir noch einen passablen Panoramablick. 

2 Kommentare:

Gudi hat gesagt…

In Urlauben früher war ich oft auf dem Hochfelln und kenne das atemberaubende Panorama. Damals hab ich mich aber noch nicht für die Botanik interessiert. Das kam erst viel später.
VLG Gudi

Oliver hat gesagt…

Hallo Renate!
Ganz tolle Fotos und offenbar auch Bilderbuch-Wetter. In der Alpenflora kenne ich mich leider noch nicht so gut aus, weil ich die meist nur von 11.000 Metern Höhe sehe. Ein Grund mehr, mal wieder einen langen Sommerurlaub zu planen.