...den man zum Fressen gern haben kann!
Tatsächlich, es ist der erste Bauerngarten, den ich seit 2008 poste, ich habe rechts bei den Labeln extra nachgesehen.
Wunderbar fügt er sich in die ländliche Landschaft ein und wie dieser Blick von oben zeigt, es ist sehr beeindruckend, was Sabine in kurzer Zeit mit ihrem Mann da geschaffen hat.
Alcea rosea, Stockrose
Der Garten ist in drei aufeinanderfolgende Rechtecke aufgeteilt. Oben das Bild mit dem Wegkreuz und dem runden Mittelstück und den flachen Beeten rund herum, die abwechselnd mit Sedum acre und Salvia nemorosa "Marcus" ungewöhnlich und schön in gelb und blau eingefasst wurden.
Erigeron x cultorum "Azurfee" in einer Alchemilla-"Wolke"!
Wie nichts in diesem Garten streng formal wirkt, sieht man gut an den Raumabtrennungen. Da gibt es keine sterile grüne Hecke, nein, ein Rosenbogen, der sich mit verschiedenen Sträuchern und Stauden wie zufällig fortsetzt ist eine natürliche Gliederung, aber !!! keine Abtrennung, sondern die Einladung immer weiterzugehen und alle vielfältigen, bunten, oft essbaren Pflanzen zu entdecken und genießen.
Anethum graveolens
Völlig unangestrengt und wie zufällig blühen hier Stauden neben Einjährigen, Rosen neben Knoblauch und Mangold neben Geranium.
Im zweiten Gartenteil wurde mit trapezförmigen Hochbeeten gearbeitet, die auch auf einen Mittelpunkt zuführen, der hier allerdings von einer Kräuterspirale gebildet wird.
Auch hier wurde mit viel Gespür durch eine fröhliche bunte Pflanzengesellschaft die Strenge der Hochbeete total aufgehoben. Die gute Laune steigt noch, denn man kann sich auch gut vorstellen, wie praktisch es ist, in dieser Höhe Zwiebeln, Kräuter oder essbare Blütenköpfe für den Salat zu ernten.
Der fotogene Nebeneffekt ist die Beleuchtung; in der tieferstehenden Nachmittagssonne strahlt mich die Cosmea mit so vielen anderen Blüten an.
Während für das Erstellen der Hochbeete oder der Kräuterspirale der Hausherr zuständig ist, kümmert sich Sabine um die Bepflanzung.
Es gibt sogar ein kleines Wasserbecken am Fuße der Kräuterspirale - könnt Ihr es erkennen? An die kleinen Gartenhelferlein wird überall gedacht, so sieht man auch immer wieder aufgehängte Tontöpfe, für Ohrwürmer mit Stroh gefüllt.
Zwischen einjährigem Rittersporn, Salbei und Frauenmantel können die Zucchini in Ruhe reifen.
Sinnvolle Helfer hängen praktischerweise direkt an der Innentür. Wenn man sie öffnet, dann versteht man, dass es in diesem Garten bei weitem nicht so viele Zufälligkeiten beim pflanzen gibt, wie man beim Betrachten der bunten Beete denken könnte.
Auch einen Backofen gibt es hier, er ist sozusagen der Grenzpunkt zum 3. großen Gartenteil, nennen wir diesen den Genießergarten. Denn neben dem Backofen gibt es weiter hinten auch einen großen Grill und unter der Weinlaube ist eine von mehreren Sitzmöglichkeiten, um alles, was im Garten geerntet wird, dann auch zu genießen. Oder man setzt sich zum Träumen auf die Bank an den Teich.
Grill, Obstbaum, Bank, was für ein angenehmer, ruhiger Platz! Eine Unterbrechung im Vogelkonzert bietet höchstens einmal der Hahn, der seine Hühner auf der anderen Seite des Teichs daran erinnert, dass sie Sabines Sonntagsei noch nicht gelegt haben.
Hemerocallis "shining plumage" (Hall 1955)
Und wenn man langsam um den Teich herumgeht, wandeln sich die starken Kontrastfarben plötzlich in sanfte romantische Pastelltöne und ich stelle fest: wer so ein einfühlsames Gespür hat, der kann auch so einen vitalen fröhlichen Garten perfekt planen und umsetzen.
Je weiter der Nachmittag fortschreitet, umso glutvoller leuchten die letzten Rosen mit dem Muskatellersalbei um die Wette.
Die Melde züngelt mit lodernden Flammen hinter dem Kohl nach oben.
Im Insektenhaus, auch das selbst gebaut, ist schon Ruhe eingekehrt. das ist auch für mich das Zeichen, mich zu verabschieden. Ein letzter Blick auf den friedlichen Abendgarten und ein herzliches Dankeschön an das Ehepaar Pecoraro-Schneider für ihre Gastfreundschaft.
Ihr wollt gerne noch mehr sehen? Kein Problem, clickt einfach auf die Homepage dieses Gartens, es lohnt sich: